Verwackelt, zu dunkel, zu unruhig, verpasstes Lächeln. So sehen viele Kinderfotos in Familienalben aus, oder?
Nicht jeder möchte sich regelmäßig einen Profi leisten, der seinen kleinen Racker fotografiert. Wer aber trotzdem schöne Bilder fürs Fotoalbum haben möchte, verfolgt einfach diese simplen Tipps:
1. Natürliches Licht
Davon gibt’s reichlich draußen. Am einfachsten ist bewölktes Wetter, weil man da nicht mit so harten Schatten zu kämpfen hat. Wenn aber doch die Sonne knallt, muss man sich von einer Tradition verabschieden, die sich vor ewigen Zeiten in unsere Köpfe gebrannt hat: “Nicht gegen das Licht fotografieren!” Aber will man, dass sein Kind direkt in die Sonne blinzelt und dazu noch harte Schatten unter den Augen hat? Nein, will man nicht. Stattdessen lieber unser kleines Model mit dem Rücken zur Sonne setzen und dafür mit der Belichtung so weit hoch gehen, dass das Gesicht richtig belichtet ist – im Automatik-Modus wird das Bild mit Sicherheit viel dunkler, denn die Kamera weiß ja nicht, dass wir gegen das Licht knipsen. Also muss man dafür einmal in den manuellen Modus wechseln. Nur Mut!
2. Perspektivwechsel
Klar stimmt der naheliegende Tipp “bei Kindern auf Augenhöhe”. Das sieht einfach besser aus, als ein großer Kopf, der sich in jedem Bild nach oben strecken muss, um in die Kamera zu sehen. Für etwas mehr Vielfalt im Familienalbum empfehlen sich aber auch der gelegentliche Perspektivwechsel sowie Detailaufnahmen.
Wenn das Equipment es hergibt, den Hintergrund mit großer Blende (zum Beispiel 2.8) unscharf stellen. Das fokussiert alle Aufmerksamkeit auf die süße Schmuddelschnute im Vordergrund. Falls das Objektiv das nicht kann, dann darauf achten, dass der Hintergrund nicht zu ablenkend ist. Ein Bücherregal zum Beispiel ist so kunterbunt, da wird es schwer, den Blick noch auf das Kind zu lenken. Ein einfacher, weißer Schrank aber oder, noch besser, eine weiße Wand eignen sich aber prima. Hier gilt dann: Je weiter weg der Hintergrund, desto besser, weil noch unschärfer.
4. Aufmerksamkeit
Guck mal! Guck mal! Hallo!! Clementine guck doch mal!!! Besonders bei Zweijährigen wie meiner Tochter klappt “Guck mal” maximal ein Mal. Danach hat sie geschnallt hat, dass von meiner Seite aus nichts Aufregendes kommen wird. Da muss ich schon mehr auffahren. Sie mag es, wenn ich ihren Namen auf lustige Weise ausspreche und so als würde gleich ein Monster aus mir rausspringen. Bei Babys, die erst 3 bis 6 Monate alt sind, reichen einfache ba-ba-ba-BUUH Laute, je höher in der Tonlage, desto besser. 1- bis 2-Jährige finden Tierlaute ganz toll. Oder ich verstecke mein Gesicht hinter der Kamera und tauche dann wieder auf mit lautem Kuckuck-Geschrei.
5. Neugeborene
Normalerweise predige ich immer, dass sich der wahre Fotograf darin auszeichnet, dass er nicht auf Masse schießt, nach dem Motto: Wenn ich 1000 Mal abdrücke, wird schon was dabei sein. Bei Babys und Kindern muss ich aber eine Ausnahme machen: Die bewegen sich so schnell und die Gesichtsausdrücke ändern sich sekündlich. Da sind oft viele Schüsse dabei sein, die nix sind, insofern gilt hier: Je mehr desto besser.