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Eine Stunde im Alltag von… Tiphaine aus Skenes Creek, Australien

Als dieser Blog vor fast 5 Jahren zum Leben erweckte wurde, hatte ich eine Idee. Ich war selbst erst Mutter eines kleinen Sohnes geworden und war jeden Tag aufs Neue überwältigt von diesem verrückten neuen Leben und der Tatsache, dass es wirklich ein total anderer und irgendwie unbeschreiblicher Lifestyle war. Wer kann schon von sich behaupten, dass sein Alltag ihn in den absoluten Wahnsinn treibt, aber gleichzeitig unbeschreiblich erfüllt? (Eltern, insbesondere Mütter, ist die Antwort darauf ;). In dieser Zeit kam mir die Idee für ein besonderes Fotoprojekt, welches ich starten wollte: zu einer von ihnen selbst gewählten Uhrzeit wollte ich eine Stunde im Leben einer Familie dokumentieren. Keine gestellten Posen, kein falsches Lächeln, einfach nur Familienleben in seiner rohsten und natürlichsten Form. Ich denke, dass diese Form der Dokumentation nicht nur anderen Familien Mut machen kann, ich finde auch, dass sie die kleinen Momente auffängt, die man vielleicht gar nicht bewusst erlebt, aber intensiv erinnert, wenn man ein Foto davon besitzt.

Damals schaffte ich es leider nicht diese Idee in die Tat umzusetzen, das Leben mit einem Baby als Alleinerziehende gab das einfach nicht her und später überholten andere Ambitionen meine Energie für Seitenprojekte. Als ich aber vor kurzem, auf meiner Reise durch Australien, eine alte Freundin besuchte, die mittlerweile nach Down Under ausgewandert war, dort geheiratet und 2 Kinder bekommen hatte, kam diese alte Idee wieder in mir hoch.

Tiphaine und ihre Familie bewohnten ein entzückendes Haus unweit der Great Ocean Road, südlich von Melbourne. An den Decken hing die selbstgemachten Surfboards ihres Mannes, die Wände waren teils mit Holzplatten oder schwarz-weiß bedruckter Tapete verkleidet. Aus den vielen Fenstern schien jeden Morgen die Sonne herein und vom Balkon aus sah man das Meer.

Aber nicht nur das Haus versprühte Magie. Diese junge Familie zu erleben war irgendwie anders, als ich es aus Berlin kannte. Zwei Kinder im Alter von 1 und 2 verursachen eine gute Menge Chaos und irgendwie hatten sich Tiphaine und Jordy diesem einfach ergeben. Während ihre kleine Tochter Sam aus jedem Getränk eine Suppe aus Essen und herumliegenden Kleingegenständen machte (mit ihrer kompletten Hand als Rührstab), landete das Essen vom einjährigen Hughie regelmäßig auf dem Boden und blieb dort meist auch liegen.

Auch das Auto war vollgestopft mit allerlei Dingen, von denen nicht alle eine eindeutige Funktion aufwiesen und es roch latent nach dem Thunfischsandwich was Sam bei der letzten Autofahrt auseinandergenommen hatte. Mich hätte all das vermutlich überwältigt – die Unordnung, das Gefühl Kinder erziehen zu müssen, den Druck modisch zu sein, das Gewicht vor den Schwangerschaften zurück zu bekommen, beruflich weiter am zu Ball bleiben. Tiphaine schien so gelassen, ich wollte mir nur allzu gerne eine Scheibe von ihr abschneiden.

Und dann war da ihr Mann. Jordy, der drei Jahre jünger war, war ein wunderbarer Vater. Die beiden teilten sich die Kinder wirklich 50/50, so wie es sein soll. Jordy war an jenem Wochenende mit seinen Freunden zelten, Tiphaine plant im Sommer eine Woche Bali mit einer Freundin – ohne Kinder. Die Beiden sind ein eingespieltes Team und begegnen sich dabei mit viel Respekt. Jedes Telefonat zwischen ihnen startet mit eins bis zwei Sätzen darüber, wie es dem anderen gerade geht. Als Tiphaine Jordy während seines Campingwochenendes wegen einer wichtigen Sache anrufen muss, entschuldigt sie sich, dass sie seine Auszeit stört. Als er sie fragt, wann er Sonntag Morgen wieder zu Hause sein soll und sie sagt gegen 8, sagt er “Ok, ich bin 7.30Uhr da” und meint das kein bisschen ironisch.

Das Wochenende bei den beiden hat mich wirklich sehr inspiriert und ich möchte es als Anlass nutzen meine Idee von vor 5 Jahren wieder zum Leben zu erwecken.

Hier also der Aufruf!

Wenn ihr mit eurer Familie Lust habt euch mal eine Stunde lang von mir fotografieren zu lassen, ganz ungeschönt, unaufgeräumt und ungestellt, dann schreibt mir bitte eine Email an Katja@glowbus.de und stellt euch kurz vor, am besten mit Foto. Wie eure Familienkonstellation dabei aussieht, ist natürlich ganz egal, ich freu mich über alle! Ihr sucht euch aus, welche Stunde in eurem Familienalltag ihr gerne fotografieren lassen wollt und ich komme vorbei, genau dies zu tun.

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Author

Katja Hentschel hat 5 paar Hände. So fühlt es sich zumindest an für die Fotografin, Reisebloggerin, Modebloggerin, Social Media Consultant und Mama. Nach 8 Jahren in Städten wie Paris, London und New York und einem Master Studiengang in Psychologie, lebt sie nun seit mittlerweile 6 Jahren in Berlin. Ihre anderen Blogs heißen travelettes.net und glamcanyon.com.

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