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Neujahrsvorsätze für die nächsten 30 Jahre

Ein neues Jahr hat begonnen und damit gehen bei vielen auch die guten Vorsätze einher, die irgendwo zwischen Abnehmen und mehr Geld verdienen mäandern. Ich wünsche mir zumeist entspannter zu werden, mich nicht mehr so schnell und so intensiv aufzuregen und mehr Ordnung in mein Chaos zu bringen. Soweit, so normal.

Aber bei diesem Jahreswechsel ist alles ein klein wenig anders bei mir. Das liegt daran, dass ich 2015 30 geworden bin, und diese Zahl natürlich zum Nachdenken anregt. Mir wurde einmal mehr klar: Wenn es mies läuft, dann habe ich morgen einen Unfall. Das ist immer so. Wenn es okay läuft habe ich noch 50 % meines Lebens vor mir. Aber, selbst wenn ich wirklich Glück habe und alles gut geht, ist ein Drittel meines Lebens bereits vorbei. Daran lässt sich nur wenig ändern. Kein Wunder also, dass man sich fragt, was man mit diesem immer kleiner werdenden Rest so anstellen möchte.

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So wie mir ging es vielen in den letzten 12 Monaten. Meine Generation wird 30. Bei Edition F, bei Im Gegenteil und in der Zeit war davon zu lesen. Die Frauen und Männer, die vor nicht allzu langer Zeit noch Mädchen und Jungs waren, die ambitioniert Hiphop hörten, den Niedergang des Musikfernsehens beobachteten und dann zur Generation Y heranreifen sollten, sie sind erwachsen geworden. Wir haben uns gebildet und ausgebildet. Wir haben die Welt gesehen. Wir denken über Familienplanung nach, über Heiraten und über die Zukunft. Und wir ziehen Bilanz.

Während wir vor etwas mehr als 10 Jahren die Schule verließen, waren wir uns alle irgendwie ähnlich. Alle Chancen lagen vor uns, wir fingen an zu studieren und zogen bei den Eltern aus. Ein Meer von Möglichkeiten. Ich dachte das könnte alles großartig werden und war natürlich auch nervös.

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Heute, 10 Jahre später, sehe ich mir die Menschen um mich herum an und denke: Wow, sind die groß geworden. Ich lese Zeitung und beobachte, wie manche von ihnen die Welt verändern. Mark Zuckerberg ist beispielsweise nur ein Jahr älter als ich, genauso wie etliche bekannte MenschenrechtlerInnen, SportlerInnen, PolitikerInnen oder Weltstars. Sie alle haben jetzt richtige Berufe, Lebensaufgaben. Und wie in jeder Generation sind auch wir ganz unterschiedlich. Während die einen schon ein Haus gekauft haben, es abbezahlen und ihre Kinder versorgen, haben die anderen die Welt bereist und finden in fernen Projekten zu sich selbst. Manche sind sich treu geblieben, andere haben sich neu erfunden. Und ich denke noch immer, es könnte alles großartig werden und bin nervös. Die Entscheidungen die wir jetzt treffen fühlen sich weitreichender an. Es geht nicht mehr nur um uns und das Jetzt. Es geht um den Rest unseres Lebens.

30 zu werden ist in jedem Fall ein guter Zeitpunkt um zurückzublicken und zu überlegen, ob man alles richtig gemacht hat, wo man nicht mutig genug war und was man auf jeden Fall nicht mehr werden wird: Primaballerina, Lufthansapilot und Basketballstar. Außerdem lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man etwas verpasst hat, dass man dringend noch erledigen möchte, bevor man ganz und final nicht mehr jung ist. Und ja, in meinem Leben gibt es da so manches, was ich bislang nicht geschafft habe. Faulheit, Verplantheit und die anderen üblichen Verdächtigen haben mich davon abgehalten.

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In den letzten Monaten habe ich mich im Internet, bei Freunden und in meinem Selbst auf die Suche nach Ideen zu Lebensvorhaben begeben und spannendes gefunden. Manche Listen waren kompletter Blödsinn, andere schienen interessant. Zum Beispiel das Andrometer bei der Süddeutschen oder die Liste für Frauen aus der Cosmopolitan oder die Seite bucketlist.org, mit unendlich vielen Ideen. Einiges habe ich zum Glück auch schon gemacht: Sprechen lernen, eine eigene Wohnung beziehen mit Mietvertrag, nachts ins Freibad einbrechen,… Trotzdem bleiben noch unzählige ungetane Dinge übrig.

25 Ideen für den Rest meines Lebens habe ich nun aufgelistet. 30 sollen es werden. Vielleicht fällt Euch noch etwas ein. Was wolltet ihr schon immer einmal machen?

  • Heiraten in Las Vegas
  • Führerschein machen (Ja, ich habe keinen Führerschein.)
  • Fallschirmspringen
  • Ahnenforschung betreiben
  • Reisen, wirklich reisen
  • einen internationalen Film drehen
  • mir ein Tattoo stechen lassen
  • eine(n) bedeutende(n) PolitikerIn interviewen
  • Meditieren lernen
  • mich am Bahnhof in den nächsten Zug setzen und gucken, was passiert
  • einen Surfkurs machen
  • ein Museum gründen
  • für ein paar Tage schweigen
  • für eine Zeit im Ausland leben
  • ein Instrument spielen lernen
  • ein Food-Imperium gründen
  • einen Brief an mein zukünftiges Ich schreiben
  • eine Kuchenschlacht machen
  • endlich Krieg und Frieden lesen (oder alles andere was mir auf dieser Liste noch fehlt)
  • Insekten essen
  • einen Roman schreiben
  • ein Eissorte erfinden
  • ein Eminem-Konzert besuchen
  • im Noma essen
  • ein Haus bauen
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