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11 Gründe, warum man mit einem Baby reisen sollte

“Ganz schön mutig, mit einem Baby allein zu reisen.”, den Satz hör ich seit knapp einem Jahr. Und jedes Mal muss ich kurz innehalten, um darüber nachzudenken. Denn ich fühle mich gar nicht mutig. Beziehungsweise habe ich nicht den Eindruck, dass Mut erforderlich ist, um mit einem kleinen Bündel Glück die Welt zu sehen. Fallschirmspringen, das erfordert Mut. Kurz nach Weihnachten ins Schwimmbad zu gehen. Dem Mann seiner Träume seine Gefühle zu gestehen, das alles ist mutig. Aber mit Baby reisen? Das fand und finde ich nicht mehr oder weniger mutig als mit einem Baby zu Hause zu sein. Oder auch allein zu reisen. Beides kannte ich gut genug um schon im Vorraus zu wissen, dass die Kombination perfekt für mich sein würde.

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Also buchte ich 6 Wochen Portugal, dann 10 Wochen Thailand und zwischendurch diverse Kurztrips in schöne Ecken der Welt. All diese Länder hatte ich schon des öfteren bereist, ich wusste also ungefähr was mich erwartet. Nämlich viel Sonne, einfache Möglichkeiten von A nach B zu kommen, günstige Unterkünfte, gutes Essen und kinderfreundliche Einwohner.

Da das Reisen mit Baby sicher für viele ein spannendes Thema ist, würd ich gern meine Gründe mit euch teilen, wieso man auf jeden Fall nicht davor zurüschschrecken sollte, ein Baby mit auf große Fahrt zu nehmen.

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1) Schnupfen, adé

Für mich gab und gibt es eigentlich nur ein Thema, was mich verzweifeln lässt: wenn das Baby krank ist. Schlimmer ist nur, dass ich UND Baby zeitglich krank sind. Beides ist leider im Winter ganz und gar nicht unwahrscheinlich. Während die Minis im kalten Berlin oft an Dauerschnupfen leideten,  war mein Kleiner von Januar bis März, in Thailand, kerngesund. Nicht mal die Klimaanlage konnte seine Gesundheit trügen!

2) Weil DU es willst.

Über diesen Punkt habe ich viel nachgedacht seit ich meinen Sohn habe und komme eigentlich immer zum selben Schluss: ihr seid beide wichtig. Mutter und Kind sind ein Team (Mutter, Vater, eventuelle Geschwister und Kind natürlich auch) und keiner von beiden sollte immer nur zurückstecken müssen. Wer immer nur gibt und dabei sich selbst und sein eigenes Wohlbefinden außer Acht lässt, läuft Risiko eine tickende Zeitbombe zu sein. Burn out? Kein Wunder! Kinder passen sich dem Lifestyle der Eltern wunderbar an und es ist ein Irrglauben zu meinen, Reisen würde ihnen nicht bekommen. Eine gut geplante Reise an eine passende Destination ist vielleicht das Beste was einem passieren kann, egal ob man 8 Monate oder 32 Jahre alt ist. Eine Win-Win Situation für dich/euch.

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3) Weltbürgertum

Ich glaube und hoffe, dass, nicht zuletzt dank des Internets, die Grenzen zwischen den einzelnen Ländern immer mehr verblassen und wir zunehmens zu einer Art Weltbürgertum zusammenwachsen. Ich fühle mich in vielen Ecken der Erde zu Hause und finde auch nicht, dass ein Mensch aus Land X andere Rechte haben sollte, als jemand aus Land Y.

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Die Erde ist ein extrem spannender Planet und ihn zu erkunden, in die Diversität seiner Kulturen einzutauchen, macht einen offener, toleranter und glücklicher, Teil eines Ganzen zu sein. Und ist das nicht eine schöne Lektion, die man seinem Kind mitgeben möchte?

4) Babies sind easy

Riesiger Grund, warum Babies so tolle Travelbuddies machen – sie haben noch keine eigene Meinung! Ein Baby will einfach nur bei seinen Eltern sein, wo die sind, ist ihm eigentlich wurscht. Hinzu kommt, dass du noch kein riesiges Arsenal an Lieblingsspielzeugen mit dir herumtragen musst.

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À propos tragen – nie wieder ist dein Kind so tragbar wie jetzt. Rein in den Carrier und losmarschiert! Du musst nicht jeden Tag um 12 für den Mittagschlaf im Hotel sein und du musst dir kein Genörgel anhören, dass dein Kleiner nicht mehr laufen kann. Wer stillt, hat es sogar noch einfacher. Klingt gut? Eben.

5) Babies reisen billiger!

Aufgepasst, Sparfüchse! Eine Reise mit Baby wird euch kaum mehr Geld kosten als eine Reise ohne, denn Babies übernachten in der Regel gratis, fliegen für umme und brauchen im Restaurant keinen eigenen Teller.

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6) Besserer Schlaf

Nicht bei allen, jedoch bei vielen Familien mit Babies, ist Schlaf ein großes Thema. Bei uns war/ist es das. Schon bei den ersten Trips, die ich mit Atlas unternahm, fiel mir auf, wieviel besser er auf Reisen schlief, auch wenn ich es mir kaum erklären kann und konnte. Und Thema Schlaf – wer schläft, braucht nicht unterhalten werden! Na? Lust auf n bisschen schwimmen?

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7) Draußen leben

Es ist kein Geheimnis, dass Kinder am liebsten draußen sind. Die meisten jedenfalls. Hier können sie sich so richtig austoben um abends erschöpft, aber glücklich und ausgeglichen ins Bett zu fallen. Im Winter gestaltet sich dieses Vorhaben immer schwierig. Zum einen, weil die Tage so kurz sind (wer will schon im Dunkeln auf den Spielplatz gehen?) und des weiteren, weil das Wetter es einem oft schwer macht. Würdest du nicht auch lieber von einer Liege am Strand aus deinen Mini beim Sandburgen bauen beobachten, als bei minus 4 Grad die Schaukel anzuschieben?

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8) Frühe Offenheit

Es gibt ein Phänomän, das mir in Deutschland viel mehr auffällt, als in jedem anderen Land: das Kleinkind, das sich hinter Mama versteckt und einen grimmig anschaut, wenn man es anlächelt. Einfach nur schüchtern? Schlechten Tag? Wohl kaum. Was genau die Gründe sind, weiß ich nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es viel mit unserer Kultur zu tun hat.

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Atlas verbringt soviel Zeit in Ländern, in denen er von wirklich jedem zwischen 5 und 99 angelächelt und angesprochen wird, dass er auch in Berlin erwartet, dass die Leute ihm wohlgesonnen sind. Oft starrt er fremde Leute breit lächelnd so lange an, bis diese schauen und zurücklächeln. Wenn sie es nicht tun, informier ich sie auch schonmal, worauf mein Sohnemann wartet und spätestens dann kriegt auch er einen Zähneblitzer seines Gegenübers. Als Mutter, ist es mir wichtig, dass mein Kind sich nicht nur im engsten Kreis der Familie, sondern auch in seiner Stadt, seinem Land und seiner Welt wohl fühlt.

9) Meet the locals!

Hast du dir auch schon immer insgeheim gewünscht, du hättest mehr Zugang zu den Einheimischen auf deinen Reisen? Ein Baby öffnet einem auf Reisen ungeahnte Türen, denn in vielen tollen Reiseländern LIEBT man Babies!

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10) Elternzeit spannend gestalten

Nachdem die ersten Hormone und mit ihnen der Rausch, den ein Neugeborenes mit sich bringt, vorbeigeht, schleicht sich eine gewisse Routine schneller ein, als vielen lieb ist. Man verbringt viel Zeit zu Hause, der Tag besteht aus spielen, spazieren, 3 Mahlzeiten und schlafen. Hin und wieder trifft man sich mit Freunden und Familie, aber das war es dann auch für die meisten. Ausgehen ist für die Wenigsten ein Thema im ersten Jahr, auch regelmäßige Wochenendtripps überlegt man sich 10Mal, bevor man sich wirklich den Stress antut mehrere Stunden in Zug oder Auto zu sitzen, nur um dann 2 Tage lang Tapentenwechsel zu genießen.

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Ich will nicht schönreden, dass es auf Reisen weniger Arbeit ist, ein Baby zu haben, aber es tut schon viel zur Sache, wenn man sich nicht ums Kochen und Putzen kümmern muss, weil das eben vom Hotel bzw unzähligen günstigen, kleinen Restaurants erledigt wird. Tagesprogramm ist natürlich fast immer Strand oder Pool, aber das wird einem überraschenderweise nie langweilig.

 11) Reisen bildet

Vielleicht der wichtigste Grund, der sicher alles Vorhergesagte ein wenig beinhaltet. Die ersten Jahre sind vielleicht sogar die prägendsten im Leben eines Menschen, ich finde es wichtig sie mit Dingen zu füllen, die man seinen Kindern mit auf den Weg geben will. Da wäre Toleranz und Offenheit für andere Menschen und Kulturen, eine Liebe fürs Entdecken und Abenteuer, eine Sicht der Dinge die mehr als Schwarz und Weiß zulässt. Auf Reisen ist jeder Tag neu und anders und die Kinder lernen auf ganz spielerische Art und Weise damit umzugehen und sich neuen Situationen anzupassen. Auch wenn wir in einer Gesellschaft von Individualisten leben, möchte ich, dass mein Sohn schon früh lernt, dass es miteinander eben doch besser geht als allein und obendrein macht alles so viel mehr Spaß!

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Aktuell hat mein Kind bereits 10 Länder gesehen und mit mittlerweile 13 Monaten startet nun demnächst auch die Kita. Wir werden nicht aufhören zu reisen, aber ich freue mich auch wieder mehr zu arbeiten und auch mal mehr als 3 Wochen am Stück daheim zu sein. Dennoch, es war ein Jahr wie kein anderes, voll genug für ein ganzes Leben. Ich würde es jederzeit wieder so machen und kann anderen Eltern, die Lust haben mit ihren Babies zu reisen nur raten, dies auch zu tun. Wer diesbezüglich Fragen hat, kann mir gerne eine Email schicken an katja@glowbus.de – ich bemühe mich, alles zu beantworten!

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Author

Katja Hentschel hat 5 paar Hände. So fühlt es sich zumindest an für die Fotografin, Reisebloggerin, Modebloggerin, Social Media Consultant und Mama. Nach 8 Jahren in Städten wie Paris, London und New York und einem Master Studiengang in Psychologie, lebt sie nun seit mittlerweile 6 Jahren in Berlin. Ihre anderen Blogs heißen travelettes.net und glamcanyon.com.

8 comments

  • Das alles klingt für mich sehr, sehr motivierend! Ich bin zwar noch nicht Mutter, werde es aber bald und ich will so oft wie möglich mit unserem Baby reisen. Es ist so gut zu wissen, dass man das eigentlich so gut schaffen kann, denn die meisten versuchen immer, dich vom Reisen mit Baby abzuschrecken anstatt zu ermutigen

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  • Liebe Katja! Herrlich! Vielen Dank für so einen tollen und schön zu lesenden Bericht bzw. für das Pladoyer fürs Reisen mit Baby! Ich bin Reiseberaterin und Weltenbummlerin und nehme seit seiner Geburt meinen 5jährigen Sohn mit auf sämtliche Reisen und er ist jetzt schon so ein weltoffener, neugieriger kleiner Mensch, der über so viele Sachen Bescheid weiss und sich Gedanken macht wie andere Leute in anderen Ländern leben, über Zeitverschiebung, anderes Essen, Dschungel, Tiere, Wetter….es macht so viel Spaß mit Kindern zu reisen, egal ob nach Österreich oder Mexiko. Mit deinem Blog wirst Du sicher vielen Mamas (und auch Papas) Lust auf Babyreisen machen. Dir weiterhin alles gute für die nächsten Trips!

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  • Pingback: Blogperle der Woche: GlowbusSmart Mama | Smart Mama

  • Ich finde das super! Wir hatten auch vor mit Baby zu verreisen und wollten 8 Wochen nach Japan mit einem Wohnmobil. Die Frage ” Wie du willst mit einem Baby so weit wegreisen? ” kenne ich nur zu gut. Dazu kann ich nur sagen, ein baby braucht nur seine Mama bzw seine Eltern und im Besten Fall Muttermilch. Bei uns scheiterte es am Ende leider an finanziellen Gründen. Aber die Reise wird nächstes Jahr (da ist sie dann 2) nachgeholt. Hätte ich die Möglichkeit gehabt, wäre es bei uns auch so abgelaufen. Du kannst einfach nur stolz sein, das war das beste für euch beide was du machen konntest!

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  • Als Vater eines fast vierjährigen Jungen kann ich Dir nur recht geben. In seinen jungen Jahren war er immerhin schon in Thailand, Spanien, Österreich, Schweden und Griechenland. Es macht Spaß mit einem kleinen Kind zu reisen und ich glaube fest daran, dass dies auch gut für die Entwicklung des Kindes ist. Und Spaß haben Kind und Eltern obendrein.

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  • Pingback: Linklove #6: Was ihr dieses Wochenende lesen solltet | Glowbus

  • Pingback: Instagramlieblinge: Familien auf Reisen | Glowbus

  • Reisen mit einem Baby ist zwar etwas anstrengend (meine Meinung), macht aber dennoch Spaß. Auch für die kleinen ist es ein Highlight. Persönlich war ich auch schon mit 11 Monaten in Griechenland, was mich und meine Leidenschaft zum Reisen sicherlich prägte 😉 Dein Beitrag gibt werdenden Müttern sicherlich viel Inspiration, den Schritt dennoch zu wagen. Lg Tanja

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